Auszug aus einem Artikel in der «bz Basel» vom 11.11.2024 – Drei Ladenbesitzer erzählen vom Wandel in der Hi-Fi Branche.
Kraske zog sich ganz aus der Stadt zurück
Neben Neuling Dürr gibt es auch ein Basler Geschäft, das in zweiter Generation im Hi-Fi- und High-End-Geschäft erfolgreich ist und dem Sinkflug der Branche standgehalten hat. Die Firma Kraske besteht seit 50 Jahren, musste sich jedoch immer wieder anpassen. Über 25 Jahre führte Kraske ein zweigeschossiges Fachgeschäft am Tellplatz und später ein kleineres Geschäft am Leonhardsgraben.
Nach der Pandemie zog sich Kraske aber ganz aus der Stadt Basel zurück. Seither beschränkt sich die Basler Firma auf den Standort in der Aescher Industrie, wo sie seit Jahrzehnten schon eigene Audiotechnik produziert. „Wir mussten uns eingestehen, dass das Ladengeschäft in unserem Modell nicht mehr funktioniert. Wir haben den Laden quersubventioniert“, sagt Michael Kraske, der das Geschäft in zweiter Generation mit seinem Bruder führt.
Wer heute Hi-Fi- oder End-Anlagen will, muss zu den Läden – denn diese können nicht mehr von der Laufkundschaft überleben und haben sich daher in die Agglomeration zurückgezogen. Der Onlinehandel habe der Branche sehr wohl einen Knick verpasst – doch das sei vor zehn Jahren geschehen, sagt Kraske.
Nun habe sich die Branche in eine Krise manövriert. Die Hersteller hätten es verpasst, die jüngeren Generationen anzusprechen und ihre eigenen Produkte zu erneuern, weil viele Hersteller selbst nun im hohen Alter seien. Kraske glaubt trotzdem an eine Zukunft des guten Klangs. „Hi-Fi ist zwar nicht ein Investment, aber es hält ein Leben lang und ist ein Kontrapunkt zur Wegwerfmentalität.“
Den ganzen Artikel können Sie hier nachlesen: «Für guten Klang in die Agglo«